Bearbeitung


Verklebte Eckverbindungen bei MDF

Rahmenverbindungen


Rahmen für Paneel- oder Glastüren werden häufig aus furnier- oder folienummantelten MDF-Pfosten und Riegeln hergestellt. Die Ecken können stumpf oder mit Gehrungen verbunden werden, vorzugsweise jedoch mit Verstärkung durch Dübel oder lose Federn. Die hohe Stabilität von MDF bei veränderlichen Umgebungsbedingungen reduziert das Risiko optischer Mängel, welche durch Materialbewegungen im Bereich der Verbindungen hervorgerufen werden. Gehrungsverbindungen an MDF behalten bei extrem feuchten und trockenen Umgebungsbedingungen eher ihre Integrität bei als vergleichbare Verbindungen bei Massivholz, welche bekanntermaßen problematisch sein können.


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Plattenverbindungen

MDF wird verbreitet für die Herstellung von Boxen und Gehäusen verschiedener Formen und Größen angewendet. Die kompakten MDF-Kanten (Schmalflächen) erlauben erheblichen Spielraum bei der Wahl der Eckverbindungen zwischen den Platten. Die meisten der in traditionell im Tischler-/Schreinerhandwerk verwendeten Verbindungen, wie Gehrungen, Schwalbenschwanzverbindungen oder Keilzinken können erfolgreich eingesetzt werden.

Allgemeine Empfehlungen

Die folgenden Empfehlungen beziehen sich auf geklebte Eckverbindungen zwischen MDF-Platten.

 

1. Die Verbindungsteile müssen akkurat bearbeitet sein. Genaue Gehrungswinkel sind besonders wichtig.
 
2. Es müssen scharfe Werkzeuge verwendet werden, um Abrieb oder Polieren der zu verklebenden Oberflächen zu vermeiden.
 
3. Es sollte ein Klebstoff mit hohem Festkörpergehalt und guten Fülleigenschaften verwendet werden. Harnstoff-Formaldehyd- oder Polyvinylacetatklebstoffe (PVAC), welche die Anforderungen der EN 204 erfüllen, sind einsetzbar. Die Dauerhaftigkeitsklasse richtet sich nach den Umgebungsbedingungen während des Gebrauchs.
 
4. Die beiden zu verbindenden Teile sollten akkurat platziert und während der Aushärtezeit des Klebstoffs unter Druck gehalten werden.
 
5. Die Breite von Nuten, welche in das MDF eingefräst werden, um die Verbindung zu vereinfachen, sollte nicht mehr als ein Drittel der Plattendicke betragen. Ihre Tiefe sollte die Hälfte der Plattendicke nicht überschreiten.
 
6. Dübel oder Federn, welche in Führungslöcher oder –nuten eingelegt werden, sollten passgenau sein, da zu strenge Verbindungen zum „Aushungern“ der Klebfuge oder zum Aufreißen der MDF-Platte führen können.