Befestigung


Klebstoffe

Da MDF aus zusammengesetzten Holzfasern besteht, eignen sich alle zur Verbindung von Holz geeigneten Klebstoffe auch für die Verklebung von MDF. Wird MDF mit anderen Materialien verbunden bestimmt meist die Oberflächenbeschaffenheit dieses Materials die Art des verwendeten Klebstoffs. Andere Faktoren welche die Auswahl beeinflussen können sind z.B. das Auftragsverfahren, d.h. per Hand, im Walz- oder Spritzverfahren, Richtlinien bezüglich der Entflammbarkeit und die Pressbedingungen, d.h. von Hand oder in einer Presse bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur. Bei der Festlegung der Klebstoffe für MDF sollten auch die Gebrauchsbedingungen der verklebten Teile berücksichtigt werden, z.B. ob hohe Umgebungstemperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit zu erwarten sind.

Die folgenden, in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Klebstoffe werden gewöhnlich für MDF eingesetzt.

Beschichtung mit Holzfurnieren
Polyvinylacetate (PVAC)
Harnstoffformaldehyd (UF)

Beschichtung mit Kunststofffolien
Neopren-Polyvinylacetat (PVAC)
Harnstoffformaldehyd (UF)

Beschichtung mit Papierfolien
Copolymer-Dispersion
Harnstoffformaldehyd (UF)

Beschichtung mit PVC-Folien
Copolymer-Dispersion
Epoxid

Kantenan- oder umleimer
Polyvinylacetat-Heißschmelzkleber (PVAC)
Harnstoffformaldehyd (UF)

Verklebung von Fugen
Polyvinylacetat (PVAC)
Harnstoffformaldehyd (UF)

Ummantelung mit Furnieren oder Folien
Heißschmelzkleber
Lösemittelhaltige Polyurethanklebstoffe
Polyvinylacetat (PVAC)

Beschichtung in Membranpressen
Zweikomponenten-Polyurethan - PVC Folien
Polyvinylacetat (PVAC) - Holzfurniere

Außenanwendungen
Resorcin-Formaldehyd
Jeder Klebstoff, der die Anforderungen der Klasse D 4 nach EN 204 erfüllt.

Allgemeine Anmerkungen

Die Anwender sollten sich an die Empfehlungen der Sicherheitsdatenblätter der Klebstoffhersteller bezüglich des Einsatzes der einzelnen Klebstoffe halten. Folgende ergänzende Anmerkungen können helfen, zufrieden stellende Ergebnisse zu erzielen.

1. MDF muss vor der Beschichtung normalerweise nicht geschliffen werden, da die werksseitig mit Körnung 100 oder 120 vorgeschliffene Oberfläche zum Bekleben ausreicht. Die Platten sollten eben sein und die Dicke sollte innerhalb der vorgegebenen Toleranzgrenzen von ±0.2 mm für Platten bis 30 mm Dicke und ±0.3 mm über 30 mm Nenndicke liegen.

2. Fugen von miteinander zu verbinden Teilen sollten sauber bearbeitet sein, und die Teile sollten „zügig“, jedoch nicht zu streng zusammenpassen. Zu streng verbundene Teile bergen das Risiko des „Aushungerns“ der Klebfuge bzw. sogar Aufreißen der Platte.