Behandlung und Lagerung von MDF


 

Staubkontrolle

Der Staub, welcher bei der Bearbeitung von MDF entsteht, ist feiner und verteilt sich gleichmäßiger in der Umgebung als derjenige von Massivholz oder Spanplatten. In dieser Hinsicht ähnelt der bei der Bearbeitung von MDF erzeugte Staub dem Schleifstaub von fein strukturierten Laubhölzern, wobei bei beiden eine Absaugung mit höherer Leistung vorzusehen ist. Insbesondere muss an den Ansaugöffnungen eine minimale Ansauggeschwindigkeit von 20 bis 30 m/s erzeugt werden, im Vergleich zu den 10 bis 20 m/s bei normalem Holztaub. Im Rohrleitungssystem sollte die Luftgeschwindigkeit bei 15 bis 20 m/s liegen, um Staubansammlungen (Verstopfung) und eventuellen Entzündungs- und Explosionsrisiken vorzubeugen.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss eine Firma, welche von Massivholz oder Spanplatten auf MDF umsteigen will, nicht notwendigerweise eine neue Absauganlage installieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine effiziente Absaugung des MDF-Staubs in den meisten Fällen auch durch Verringerung des Querschnitts der Ansaugöffnungen und deren Platzierung so nah wie möglich am Ort der Staubentstehung erreicht werden kann. Darüber hinaus kann die Effizienz der Absauganlage erhöht werden, wenn Absaugrohre von Maschinen, welche nicht im unmittelbaren Gebrauch stehen, von der Anlage abgetrennt werden, soweit dadurch nicht die minimale Luftgeschwindigkeit in der verbleibenden Anlage beeinträchtigt wird. In kleinen und mittelgroßen Betrieben hat sich die Individualabsaugung einzelner Maschinen als kosteneffizient erwiesen. CNC-gesteuerte Maschinen, welche „natürlicherweise“ hohe Staubvolumina erzeugen, werden normalerweise mit Bürstenkollektoren ausgestattet, um die Staubverbreitung zu beschränken, sowie mit hocheffizienten Absaugsystemen.

Aufgrund seiner Feinheit fällt MDF-Staub in dieselbe Klasse wie Schleifstaub. Daher können spezielle Vorgehensweisen erforderlich sein, um ausreichende Sicherheitsstandards zu erfüllen, wenn z.B. der Anteil von MDF-Staub mehr als 20 % des gesamten in der Produktion erzeugten Staubs ausmacht. Rohrleitungen sollten mit Explosionsentlastungspaneelen ausgerüstet sein. Bei großen Absauganlagen sollte auch der Einbau von Brandmeldern und automatischen Löschanlagen in Erwägung gezogen werden.

In Hinsicht auf die persönlichen Staubbelastungen am Arbeitsplatz schreiben einige europäische Länder für diesen Bereich maximale Arbeitspatzkonzentrationen (MAK-Werte) vor. Ein typischer MAK-Wert liegt z.B. bei 5 mg/m?. Die Empfehlungen, welche in diesen Anmerkungen zu einer sicheren und effizienten Bedienung von Entstaubungsanlagen gegeben werden, führen normalerweise zu akzeptablen Staubbelastungen am Arbeitsplatz. Falls jedoch Probleme auftauchen, sollten die MDF-Anwender auf die Entstaubung spezialisierte Firmen um Rat fragen.

Firmen, welche „Späneöfen“ zur Verbrennung von Holzabfällen betreiben, können auch MDF-Staub, unter Beachtung bestimmter Regeln zur Vermeidung von Verpuffungen, als Brennmaterial einsetzen. Bis zu 20 % MDF-Staub können, bei guter Vermischung, zusammen mit anderen Stäuben mit höherer Partikelgröße verbrannt werden. Unternehmen, bei denen vorwiegend hohe Mengen von MDF-Staub anfallen, können diesen in Einblasfeuerungen anstelle von Gas oder Heizöl verwenden. Hinweise zur Auswahl und zum Betrieb von Holzverbrennungskesseln sollten von den spezialisierten Kesselherstellern eingeholt werden.